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neues von netzwerk – juli 2025

Liebe Aktive, Projekte und Initiativen,

die antifaschistische Aktivist:in Maja T. sitzt seit über einem Jahr in Ungarn in Isolationshaft. Maja ist menschenunwürdigen und queerfeindlichen Haftbedingungen ausgesetzt und muss sich jetzt einem Verfahren stellen, das keinen rechtsstaatlichen Standards folgt. Bei Verurteilung drohen bis zu 24 Jahre Haft – ein Strafmaß, das in keinster Weise mit den vorgeworfenen Straftaten begründbar ist. Das ist kein faires Verfahren, das ist ein Schauprozess. Bereits die Auslieferung nach Ungarn war rechtswidrig, wie das Bundesverfassungsgericht feststellte, Gerichte in Paris und Mailand stoppten weitere Auslieferungen von angeklagten Staatsbürger:innen. 

Wir müssen ein klares Zeichen setzen – denn nicht nur ist Maja T. seit 1 Monat im Hungerstreik und braucht unsere Solidarität: Während die EU der ungarischen Regierung auf Grund fehlender Rechtsstaatlichkeit und Korruption die Gelder streicht, lässt Deutschland ungeachtet von Gerichtsbeschlüssen an ebenjenes Land ausliefert – diese repressive Staatsgewalt richtet sich gegen uns alle.

In den nächsten Tagen gibt es in Potsdam und Berlin Solidaritätsaktionen. Außerdem findet ihr auf derselben Website laufend die neusten Informationen sowie Informationen zu Demonstrationen oder Textvorlagen für E-Mails an Abgeordnete und vieles mehr.

Wir freuen uns derweil unsere im Juni geförderten Projekte vorstellen – viele wunderbare Menschen, die sich rechten und autoritären Formierungen entgegenstellen und sich für ein bessere Leben für alle einsetzen!

Damit verabschieden wir uns bis Ende August in die sommerliche Förderpause – Förderberatungen finden weiter statt (siehe unter „In eigener Sache“).

Bleibt stark!

Euer Netzwerk Team

Mitglied des Monats

balkanbiro

balkanbiro ist ein interdisziplinäres Netzwerk von Wissenschaftler*innen, Journalist*innen und Kulturschaffenden, das sich als Schaltstelle eines Gedanken- und Wissensaustauschs zwischen den Länder des Balkan und des übrigen Europas versteht. Sie organisieren Veranstaltungen und Diskussionen, schreiben Analysen und Reportagen und führen thematische Studienreisen durch. Mit ihren Publikationen und Aktivitäten wollen sie eine Brücke schlagen zwischen akademischer Forschung, Journalismus und Öffentlichkeit.

Infos: https://balkanbiro.org

Werdet Netzwerk-Mitglied & unterstützt uns mit regelmäßigen Beiträgen privat oder als Projekt: https://www.netzwerk-selbsthilfe.de/spenden/mitglied-sein-17

 

Geförderte Projekte im Juni 2025

Alle geförderten Projekte: https://www.netzwerk-selbsthilfe.de/projekte

Alle geförderten Projekte im Förderschwerpunkt Brandenburg: https://www.netzwerk-selbsthilfe.de/projekte/foerderschwerpunkt-brandenburg

 

1. Selbstorganisiertes JugendWohnProjekt in Neuruppin 

Das JWP MittenDrin ist ein selbstorganisiertes JugendWohnProjekt im ehemaligen Hauptbahnhofsgebäude von Neuruppin. Es bietet Wohnraum für junge Erwachsene und eine geflüchtete Familie sowie einen offenen Raum für politische, kulturelle und soziale Aktivitäten von Jugendlichen und für Jugendliche. Für einige Umbaumaßnahmen haben sie nun um Unterstützung gebeten. 

Netzwerk bezuschusst die Kosten für Baumaterial, Technik und Wartung.

Infos: https://jwp-mittendrin.de

 

2. Popkultur und rechte Ideologie

Docfilm42 ist eine Initiative, die ein kuratiertes Webportal für unabhängige Dokumentarfilme betreibt. Wie in den vergangenen Jahren organisiert der Verein zudem Dokumentarfilmtage in Brandenburg, dieses Jahr im September 2025. Der Fokus liegt im ländlichen Brandenburg, wo es jenseits der größeren Städte weniger Zugang zu Bildungs- und Diskussionsveranstaltungen gibt. In diesem Jahr möchten sie eine Sonderreihe zum Zusammenspiel von Popkultur und rechter Ideologie anbieten.

Netzwerk unterstützt das Vorhaben mit einem Zuschuss zu Filmlizenzen und Reisekosten.

Infos: https://docfilm42.de

 

3. Initiative Görli 24/7

Görli 24/7 ist seit Anfang 2024 gegen die geplante Görli-Schließung sowie gegen Ausgrenzung, Verdrängung, Rassismus und die unsoziale Kürzungspolitik des aktuellen Berliner Senats aktiv. Obwohl bereits am 23. Juni der Zaunbau um den Görlitzer Parks begonnen hat, machen sie weiterhin die Gegenstimmen sichtbar: Die Initiative organisiert eine Vielzahl von Aktionen, wie Demonstrationen, Kundgebungen, Aktionstage, Kunstaktionen, Versammlungen etc.

Netzwerk unterstützt die Initiative bei ihre Öffentlichkeits- und Mobilisierungskosten.

Infos: https://goerli247.noblogs.org

 

4. Eltern gegen Rechts Oberhavel

Die Eltern gegen Rechts Oberhavel sind Teil des überparteilichen Bündnisses „Eltern gegen Rechts“ (kurz EgR), das sich für Vielfalt, Toleranz und Demokratie einsetzt. Die Gruppe arbeitet regional und bietet niedrigschwellige Angebote – wie etwa Vorleseecken für Kinder, Bastelaktionen oder Quiz - auf öffentlichen Veranstaltungen, um mit demokratischen Menschen in Kontakt zu kommen, sich zu vernetzen und sich gegenseitig zu empowern, gegen Rechtsextremismus laut zu werden. 

Netzwerk unterstützt die neu gegründete Gruppe mit einer Anschubfinanzierung.

Infos: https://www.instagram.com/eltern_gegen_rechts_oberhavel

 

5. Hausprojekt Habersaathstr. 46

Das selbstverwaltete Hausprojekt Ha46 in Berlin ist aus der erfolgreichen Besetzung des Häuserblocks Habersaathstr. 40-48 im Jahr 2021 hervorgegangen. Seit bald 4 Jahren trotzen sie internem wie externem Druck auf ihr Haus und die Gemeinschaft. Neben Gemeinschaftsräumen mit gemeinsamer Infrastruktur haben sie auch einen Raum, den befreundete externe Gruppen ohne Kosten nutzen können. Sie wollen sich mit einer Kampagne gegen ihren Rausschmiss auf die Straße wehren und im Idealfall einen Abriss verhindern und das Projekt langfristig sichern. 

Netzwerk bezuschusst die Kosten für Öffentlichkeitsmaterial.

Infos: https://lhis.uber.space

 

6. Bau- und Begegnungswoche

Die Bau- und Begegnungswoche „Für einen würdigen Gedenkort ehemaliges Jugendkonzentrationslager Uckermark“ wird von Ehrenamtlichen aus der „Initiative für einen Gedenkort KZ Uckermark e.V.“ durchgeführt und seit 1997 fast jährlich organisiert. Angesichts der starken Präsenz rechtsextremer Kräfte und der zunehmenden Radikalisierung von jungen Menschen in Brandenburg, ist es der Initiative ein großes Anliegen, eine lebendige Erinnerungskultur zu gestalten. Bei den jährlichen Bau- und Begegnungswochen setzen sie sich mit den Kontinuitäten nationalsozialistischer Denkmuster und Ausgrenzungsmechanismen auseinander, die bis in die Gegenwart reichen. 

Netzwerk unterstützt die Initiative mit einem Zuschuss für Baumaterialien und anteilige Raummiete.

Infos: https://gedenkort-kz-uckermark.de

 

7. Profeministischer Kongress Berlin

Vom 26.-28. September 2025 soll ein profeministischer Kongress zu Feminismus und Männlichkeit im Mehringhof stattfinden. Die organisierende Gruppe, bestehend aus cis-männlichen Aktiven aus dem Verlags- und Bildungsbereich, möchte einen Raum schaffen für die (eigene) kritische Auseinandersetzung mit Männlichkeit(en) und für die gemeinsame Gestaltung einer kollektiven profeministischen Praxis. 

Netzwerk bezuschusst die Kosten für die Raummiete.

Infos: https://profeministischer-kongress-berlin.org

 

Veranstaltungen und Co

 

1. Lesung und Gespräch: Shalom zusammen

Was bedeutet es, jüdisch auszusehen? Gibt es so etwas überhaupt? Muss ich mich für mein Jüdischsein schämen oder darf ich stolz darauf sein? Mit ihrem aktivistischen Instagram-Account @oy_jewish_mamma und in ihrem neuen Buch „Shalom zusammen“ leistet Tanya Raab Aufklärungsarbeit rund um Judentum, Antisemitismus und Erinnerungskultur.

Wann & Wo: Donnerstag, 10. Juli, um 19 Uhr im Unabhängiges Jugendzentrum Pankow | Florastraße 84 13187 Berlin | Pankow

Infos: https://www.jup-ev.org

 

2. Diskussionsveranstaltung: Ausgebeutet per App

Tausende Migrant*innen vor allem aus Südasien arbeiten für Lieferplattformen wie Lieferando, Wolt oder Uber Eats. Bei der Veranstaltung soll unter anderem darüber diskutiert werden mit welchen Problemen die Beschäftigten bei den Plattform-Lieferdiensten konfrontiert sind und welche Strategien die Unternehmen anwenden, um die Organisierung der Arbeiter*innen zu verhindern und Arbeitsrechte zu unterlaufen. Außerdem soll über Möglichkeiten des kollektiven Protests, der Selbstorganisierung der Rider und der Rolle von Gewerkschaften gesprochen werden.

Wann & Wo: Donnerstag, 10. Juli, um 19 Uhr im Museum des Kapitalismus | Köpenicker Str. 172 10997 Berlin | Kreuzberg

Infoshttps://museumdeskapitalismus.de/ausbeutung-per-app

 

3. Fahrradtour: Von Kollektiv zu Kollektiv

Die Berliner Kollektivvernetzung lädt zu einer Radtour ein. Gemeinsam wird von Betrieb zu Betrieb gefahren. An jeder Station geben Kollektivistas einen Einblick in ihre Arbeit. Mit dabei sind Fahrwerk, Dr. Pogo, Feuerbohne, Educat, Backstube, Studio Lärm, Regenbogenfabrik, Hinkelstein Druck, Drittwerk, printworks und Café Cralle.

Wann & Wo: Samstag, 19. Juli 2025, um 14 Uhr bei Dr. Pogo | Karl-Marx-Platz 24 12043 Berlin | Neukölln

Infos: https://www.kollektiv-betriebe.org

 

4. Petition: Kein Steuergeld für AfD-Stiftung

Die rechtsextreme AfD-Stiftung könnte Millionen an Steuergeldern erhalten. Dabei ist die Gesetzeslage eindeutig: Nur demokratische Stiftungen haben ein Recht auf Förderung. Deshalb fordern wir von Innenminister Alexander Dobrindt (CSU): Kein Cent für die AfD-Stiftung! Unterzeichne die Petition gegen Steuergeld für die AfD-Stiftung.

Infos: https://aktion.campact.de

 

5. Europaweit CSDs unterstützen

In der Siegessäule gibt es einen Überblick über die nächsten Pride-Demonstrationen in ganz Europa. Weiter gehts am Samstag, den 5. Juli mit der „Behindert und verrückt feiern“- Pride-Parade in der Hasenheide ab 15 Uhr. Insbesondere in Ost-Deutschland unterstützt, das auch von uns geförderte Projekt: Pride Soli Ride Organisator*innen von Demonstrationen.

Infos: https://pride-parade.de

Infos: https://www.siegessaeule.de/magazin/berlin-pride-alle-infos-zur-csd-saison

Infos: https://www.instagram.com/pride.soli.ride.psr/?hl­de

 

In eigener Sache

 

1. Offene ONLINE-Beratung zur Projektfinanzierung

Der nächste Beratungstermin für selbstorganisierte Projekte aus dem aktivistischen Kontext, die auf der Suche nach Fördermitteln sind, in Kooperation mit dem AStA der TU Berlin, ist am Montag, den 28. Juli, von 16:00 bis 18.00 Uhr.

Wo: Online-Termine können per Mail vereinbart werden.

Infos: https://www.netzwerk-selbsthilfe.de/beratung

Broschüre Fördertöpfe 2025 bestellen: https://www.netzwerk-selbsthilfe.de/bestellen

 

2. Sommerpause: Keine Förderungen im Juli + August

Nächster Abgabetermin für Anträge ist der 7. September 2025

Infos: https://www.netzwerk-selbsthilfe.de/projektfoerderung-durch-netzwerk

 

3. Spenden macht glücklich!

Netzwerk Selbsthilfe als solidarischer Förderfonds braucht Spenden! Wenn du selbstorganisierte Projekte unterstützen willst – dann spende an uns, denn Spenden macht glücklich!

Infos: https://www.netzwerk-selbsthilfe.de/spenden