seit Dezember finden fast im Monatstakt Demonstrationen von Nazis in Berlin statt – erst im Friedrichshain (die erste seit 2018), dann in Mitte und letzte Woche wieder im Friedrichshain. Bisher hatten die Aufmärsche mäßigen Erfolg – danke, liebe Antifa! – aber es ist klar, dass hier auf Seiten der Nazis mit einem neuen Selbstbewusstsein um Sichtbarkeit, Normalisierung und Einnahme linker Räume gekämpft wird. Es ist wichtig, dass wir hier weiterhin standhaft bleiben – genauso wichtig ist es, all diejenigen zu unterstützen, die nicht im Berliner AB-Bereich leben und/oder politisch aktiv sind. Für sie gehören diese Kämpfe seit je her zum Alltag – der rechtsextreme Angriff auf die Geflüchtetenunterkunft in Stahnsdorf in der Nacht zum 08. März oder der Angriff auf den alternativen Jugendclub „Jamm“ in Senftenberg einige Tage zuvor sind da nur die Spitze des Eisbergs. Lasst uns aufeinander aufpassen!
Wir haben euch mal wieder einen kleinen Überblick mit unseren geförderten Projekten sowie Veranstaltungen im kommenden Monat zusammengestellt. Außerdem gibt es News zu unserer Fördertopfbroschüre und zu unserem Podcast! Infos dazu findet ihr unter der Rubrik „In eigener Sache“.
Habt viel Spaß beim Lesen & guten Start in den Frühling, Euer Netzwerk Büro
Die SOG – Selbstverwaltete Ostberliner Genoss*innenschaft, die aus den Hausbesetzungen Anfang der 90er Jahre in Ostberlin entstanden ist, hat sich zum Ziel gesetzt, Wohnraum dem spekulativen Wohnungsmarkt zu entziehen. Aktuell gibt es 5 Projekte in Berlin. Alle Projekte wurden mit anteiliger Selbsthilfe durch die Bewohner*innen durchgeführt und werden durch diese selbst verwaltet. Dadurch sind gemeinschaftliche und solidarische Wohnformen entstanden bzw. erhalten worden, die unter anderen Umständen unmöglich wären. In den vorhandenen Gewerbeflächen arbeiten eine Vielzahl von gemeinnützigen Vereinen und Initiativen.
Die Gruppe 131.2 Punkrockcrew ist Teil des Sama-Café Kollektivs in Berlin-Friedrichshain und organisiert dort regelmäßige Konzertabende. Sie möchte damit einen unkommerziellen, selbstverwalteten Ort schaffen, der allen Menschen, unabhängig von finanziellen Mitteln, die Möglichkeit bietet am kulturellen Leben teilzunehmen. Um Konzerte weiterhin regelmäßig durchführen zu können, bedarf es einier Umbaumaßnahmen.
2. Veranstaltung: „Mehr als zwei Seiten: Israel, Palästina und die Frage linker Solidarität.“
Das Kollektiv für Emanzipation und Solidarität veranstaltet am 3. Mai 2025 eine Podiumsdiskussion, um den jeweils einseitigen Erzählungen im Kontext des Nahostkonflikts ein differenziertes Bild entgegen zu setzen und den Raum für Empathie und Solidarität für alle Betroffenen von Gewalt, Terror und Kriegsverbrechen zu schaffen.
Netzwerk unterstützt die Gruppe mit einem Zuschuss für Öffentlichkeitsarbeit.
3. Aktionen gegen den nationalen Veteranentag 2025
Der „Provisorische anarchistische Antikriegsrat“ hat sich gegründet, um jedwedes Militär zu ächten, alle Deserteuer*innen und Militärverweiger*innen aus jedem Land zu unterstützen und gegen eine deutsche Wehrpflicht aktiv zu werden. Zum nationalen Veteranentag im Juni 2025 plant der Rat verschiedene Aktionen, um diesen Feiertag nicht ohne Widerspruch stattfinden zu lassen.
Netzwerk unterstützt das Vorhaben mit der Finanzierung von Druckkosten.
1. Aktion: Mahnwache gegen Obdachlosigkeit und Zwangsräumungen
Das Bündnis gegen Obdachlosigkeit ruft zum siebten Mal zur Mahnwache und zum gemeinsamen Übernachten vor dem Roten Rathaus auf. Die Mahnwache beginnt gegen 16 Uhr und wird von dem Kiosk der Solidarität, musikalischen Beiträgen und Redebeiträgen von vielen Erfahrungsexpert*innen und Engagierten begleitet. Es soll auf die 50.000 Menschen hingewiesen werden, die überwiegend in würdelosen Verhältnissen in Obdach- und Wohnungslosigkeit in Berlin leben und in zwangsgemeinschaftlichen Unterkünften entrechtet untergebracht werden, während weiterhin Zwangsräumungen durchgeführt werden. Es braucht endlich soziale Veränderungen und echte Teilhabe!
Wann & Wo: Montag, 31. März, ab 16 Uhr vor dem Roten Rathaus | Mitte
2. Veranstaltung: Kongress gegen die autoritäre Formierung
Anfang Mai findet der vom Netzwerk unterstützte Antifa-Kongress gegen autoritäre Formierung statt: Über mehrere Tage soll es Podien, Workshops, Vorträge und Lesungen zu Themen wie Arbeitskritik, Antifaschismus, Autoritarismus und Geschlecht oder Islamismus und Rechtsextremismus geben. Das Bündnis gegen autoritäre Formierung hat das Programm bereits online, Anmeldung wird auch bald möglich sein.
Wann & Wo: Donnerstag, 1. Mai, von 19 – 21 Uhr und Freitag, 2. Mai, sowie Samstag, 3. Mai, von 11 – 21 Uhr | Ort wird noch bekannt gegeben
Die Linke Medienakademie veranstaltet jedes Jahr einen Kongress mit Praxisworkshops, Diskussionsveranstaltungen und Vernetzung für Aktivist*innen, Journalist*innen und Medienschaffende. So auch in diesem Jahr: Vom 14. bis 18.05.2025 gibt euch die LiMA25 die Werkzeuge an die Hand, um die Gesellschaft mit Storytelling zu verändern. Unter der Woche online und am Wochenende vor Ort am Franz-Mehring-Platz 1 könnt ihr an einem Angebot von 38 Veranstaltungen teilnehmen.
Wann & Wo: Mittwoch, 14. Mai, bis Sonntag, 18. Mai, Online oder am Franz-Mehring-Platz 1 | Friedrichshain
4. Artikel: Alternativen zu Google, WhatsApp, Instagram und Co.
Netzpolitik.org hat eine ganz wunderbare Zusammenstellung von Alternativen zu gängigen digitalen Programmen und Plattformen zusammengestellt: In dem verlinkten Artikel habt ihr eine überschaubare Auflistung für alternative Soziale Netzwerke, Suchmaschinen, Videokonferenzen, Browser, Messenger und mehr. Eine gute Hilfestellung, wenn man überlegt, wie man seine Daten besser vor rechten Tech-Bros und dem Zugriff der USA schützen kann.
5. Podcast: Der Adenauer – der Bus vom Zentrum für politische Schönheit
Noch eine schöne Sache von Netzpolitik.org: Ein spannender Podcast-Beitrag zum „Adenauer SRP+“, einem ehemaligen Polizeibus, der vom Zentrum für politische Schönheit Ende letzten Jahres aufgekauft und für zivilgesellschaftliches Engagement gegen Rechts ausgebaut wurde. Alle, die den Bus bereits in Aktion gesehen haben, wissen: Die Polizei findet das gar nicht lustig.
Viele von euch warten schon – jetzt ist sie endlich da: die neue Fördertopfbroschüre, aktualisiert und frisch aus dem Druck! Sie umfasst 70 neue und 430 aktualisierte Einträge – sortiert dargestellt als systematische Auflistung mit Namen, Adressen, Links mit QR-Code, Wirkungskreis, Schlagworten, Förderinhalt, Umfang und Art der Finanzierung, Antragsverfahren und Zusatzinfos. Ein Muss für allen Gruppen, Initiativen und Vereine, die im gesellschaftlichen, politischen und sozialen Bereich tätig sind.
In der vierten Folge waren Jonte und Isabelle vom Gen-ethischen Netzwerk zu Gast im Berliner Mehringhof. Das seit 1986 bestehende GeN ist ein spendenfinanzierter Verein, der Wissen zu Bio-, Gen- und Fortpflanzungstechnologien für die interessierte Öffentlichkeit aufbereitet, kritisch kommentiert und politisch einordnet. In dieser Folge geht es vor allem um die Diskurse rund um Eizelltransfer, Neugeborenensequenzierung und Genome Editing. Hört doch mal rein!
3. Offene ONLINE-Beratung zur Projektfinanzierung – Termin im April
Der nächste Beratungstermin für selbstorganisierte Projekte aus aktivistischem Kontext, die auf der Suche nach Fördermitteln sind, ist am Montag, den 28. April, von 15:00 Uhr bis 17:30 Uhr. Die Beratungen erfolgen in Kooperation mit dem AStA TU Berlin.