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Feministische Snacks zum Lesen

Gespräch mit den Macher*innen des SNACK Magazins

Hier interviewt Lea Zey alle zwei Monate ein von Netzwerk Selbsthilfe gefördertes Projekt. Dieses Mal waren Bao, Marlene und Hannah vom SNACK Magazin  im Netzwerkbüro im Berliner Mehringhof.

Lea: Schön, dass ihr da seid. Mögt ihr SNACK einmal vorstellen?

Bao: Wir sind ein FLINTA*-Kollektiv, das sich vor zwei Jahren zusammengeschlossen hat, um ein feministisches Magazin zu gründen. Vorrangig sollen bei SNACK Leute zu Wort kommen, die zuvor noch nie veröffentlicht haben und für die vielleicht Kollektivarbeit neu ist. Zu unserem Glück hat das bei der ersten Ausgabe wirklich gut funktioniert. Wir haben dann angefangen, passende Strukturen aufzubauen. Mittlerweile sind wir bei der zweiten Ausgabe und schon sehr gewachsen.

Lea: Schön, dass ihr direkt so positive Erfahrungen hattet. Was macht euer Magazin aus?

Bao: Jede Ausgabe hat ein anderes Thema. Die jetzige zweite Ausgabe beschäftigt sich mit dem  Thema »Utopie«.

Marlene: Bei der ersten Ausgabe war  das Thema »feministische Alltagspraxis«. Ich glaube, es gab nie einen Moment, in dem wir uns gefragt haben, was ist unsere Berechtigung da zu sein, sondern wir wollten eine Plattform schaffen. Alles sehr »learning by doing«. Wir haben ein Konzept, das darauf beruht, was uns Mitgliedern wichtig ist. Zum Beispiel soll SNACK so niedrigschwellig wie möglich sein, was dann auch dazu geführt hat, dass wir einen großen Glossar-Teil haben. Außerdem arbeiten wir viel mit Open Calls, um viele Menschen zu erreichen.

Lea: Also ist das Medium »Magazin« für euch ein besonders niedrigschwelliges Medium? Und wenn Menschen jetzt dieses Interview lesen, wie können sie das Magazin bekommen oder mitwirken?

Bao: Uns ist es wichtig, am Ende etwas Materielles in der Hand zu halten, weil da extrem viel Arbeit hineingeflossen ist. Und ich weiß noch, als die erste Ausgabe endlich aus dem Druck kam, das war ein ganz anderes Gefühl. Wir sind alle mit Social Media aufgewachsen, das ist kein Vergleich. Beim Austeilen entsteht manchmal eine Art Trilog: Wir reden mit anderen über das Magazin in unserer Hand. Und wie ihr das Magazin bekommt: Wir haben es in linken Kollektivcafés in Berlin ausgelegt, Leuten mitgegeben und versenden auch. Wenn Leute mitmachen oder eine Ausgabe bestellen wollen: Schreibt uns eine Mail!

Lea: Wer ist eure Zielgruppe?

Hannah: Ideal wäre eigentlich eine richtig breit gefächerte Zielgruppe zu haben, aber dadurch, dass wir das Magazin vor allem in linken Cafés auslegen und  auf Instagram präsent sind, ist es gerade schon so, dass wir eine sehr bubbelige Szene erreichen – jung, links, feministisch. Es wäre wünschenswert, darüber hinaus Menschen zu erreichen.

Lea: Was habt ihr für Ideen … oder ganz passend: Utopien für die kommenden Jahre?

Hannah: Auf jeden Fall das Magazin weiterführen! Wir haben schon länger den Wunsch, uns nicht nur auf das Magazin zu fokussieren, sondern zum Beispiel auch Workshops anzubieten.

Marlene: Wir wollen mit anderen Projekten in Austausch gehen, unser Wissen teilen und Neues lernen. Gerade sind wir in der Vereinsgründung und das geht mit viel Wissen einher, das man wunderbar teilen kann.

Lea: Hattet ihr Konflikte oder Probleme, aus denen andere vielleicht lernen können?

Marlene: Ja, auf jeden Fall! Das Produzieren der ersten Ausgabe war sehr chaotisch. Bei der zweiten Ausgabe haben wir stärker versucht, an der Arbeitsstruktur zu arbeiten. Wir sprechen viel über Verantwortungsverteilungen, versuchen Hierarchien abzubauen und an unseren Kommunikationsformen zu arbeiten. Wir schauen auf den Prozess und haben keinen Anspruch auf Perfektion.

Bao: Ich glaube, die Probleme, auf die wir gestoßen sind, die findet man überall. Es ist ehrenamtliche Arbeit, wir werden nicht dafür bezahlt, das Magazin ist spendenbasiert, es gibt da keine Garantie für irgendwas. Ich glaube, das Einzige, worauf wir achten wollen, ist, dass es ein gutes Miteinander ist. Das ist vielleicht unsere Utopie, wenn man so will.

Instagram: magazinesnack